2021: Jedes neunte Elektrogerät mit Mängeln – Electrosuisse
10. Mai 2022

2021: Jedes neunte Elektrogerät mit Mängeln

11% der im Jahr 2021 durch das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI überprüften elektrischen Erzeugnisse wiesen Mängel auf. Es mussten 117 Verkaufsverbote ausgesprochen werden. Weiter wurden 9 Rückrufe und Sicherheitswarnungen von elektrischen Geräten publiziert.

Die Marktüberwachung durch das ESTI wird schweizweit durchgeführt und erfolgt gemäss der Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse (NEV; SR 734.26). Elektrische Erzeugnisse für Haushalt, Büro, Gewerbe und Industrie werden stichprobenartig auf ihre Konformität und Sicherheit hin überprüft.

1478 Erzeugnisse wurden im Internet und mit Kontrollen bei Grossverteilern und Fachmärkten für die Überprüfung erfasst. Weitere Überprüfungen erfolgten direkt bei Herstellern, durch Nachkontrollen und aufgrund von Meldungen durch Private sowie durch Fachpersonen aus dem Elektrobereich. Gesamthaft wiesen 163 Erzeugnisse formelle oder technische Mängel auf, was 11% aller kontrollierten elektrischen Erzeugnisse entspricht. Darin enthalten sind 106 Erzeugnisse mit sicherheitstechnischen Mängeln, welche zu potenziellen Gefahren wie Stromschlag, Verbrühung, Rauchbildung oder Brand führen können.

Bei einer möglichen Gefährdung von Personen oder beim Fehlen von Konformitätsnachweisen kann das ESTI das Bereitstellen dieser Produkte auf dem Markt verbieten. 2021 wurden aus diesen Gründen 117 Verkaufsverbote ausgesprochen. Betroffen waren dabei aufgrund von gezielten Überprüfungen verschiedenartige Geräte für Haushalt und Büro, Ladegeräte, Powerbanks und Akkus sowie spezielle Geräte zur Luft- und Oberflächendesinfektion. Diverse Produkte für den industriellen Einsatz in explosionsgefährdeten Zonen (ATEX-Bereiche) wurden verboten. Zusätzlich waren wiederum zahlreiche elektrische Erzeugnisse mit einem unzulässigen ausländischen Stecker von einem Verkaufsverbot betroffen.

Die Abgabe von Elektrogeräten mit einem ausländischen Stecker ist in der Schweiz grundsätzlich verboten, da beim Versuch des Einsteckens in die Steckdose spannungsführende Teile berührt werden können. Ausserdem können solche Steckverbindungen überlastet werden und dadurch einen Brand auslösen.

Konsumentinnen und Konsumenten sollten beim Kauf von Elektrogeräten auf einen Schweizer Stecker, einen erreichbaren Kundendienst, verständliche Bedienungsanleitungen und auf angebrachte Prüfzeichen am Produkt achten. Geräte mit anerkannten Prüfzeichen weisen höhere Ansprüche an die Produktesicherheit nach und bieten Konsumenten damit einen Mehrwert.