Zirkuläres Recycling in der PV-Industrie: Der Weg zu nachhaltiger Solarenergie – Electrosuisse
22. März 2024

Zirkuläres Recycling in der PV-Industrie: Der Weg zu nachhaltiger Solarenergie

Die Photovoltaik ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Mit dem erwarteten Anstieg der PV-Kapazitäten entstehen jedoch immense Mengen an Ressourcenbindung und potenziellen Abfallströmen. Forscher des Helmholtz-Instituts für Erneuerbare Energien prognostizieren, dass ohne zirkuläres Recycling die Abfallmengen ausgedienter Solarmodule bis 2050 in Europa allein Millionen Tonnen erreichen könnten, vergleichbar mit dem heutigen weltweiten Elektroschrott.

Die Herausforderung liegt in der Konstruktion der Solarmodule. Ihr integrierter Aufbau, der für Langlebigkeit sorgt, erschwert das Recycling. Derzeit sind PV-Module in der EU zwar zum Recycling vorgeschrieben, aber die Wiederverwertung ist kompliziert und ineffizient. Daher fordern die Forscher ein Umdenken: weg von einem Design für die Ewigkeit, hin zu einem Design für den ewigen Kreislauf. Dieser Ansatz würde es ermöglichen, erneuerbare Energie nachhaltiger als je zuvor zu gestalten.

Die Studie des Helmholtz-Instituts betont, dass der PV-Sektor selbst der beste Markt für recycelte Materialien ist. Um Recycling wirtschaftlich und nachhaltig zu gestalten, müssen Solarmodule einfacher zu zerlegen und die verwendeten Materialien besser dokumentiert werden. Trotz des enormen Ressourcenbedarfs für den PV-Ausbau besteht keine Materialknappheit. Ein gutes Materialmanagement und zirkuläres Recycling können diese Herausforderung meistern.

Beispielsweise besteht ein Solarmodul zu etwa 75% aus Glas, das derzeit nur in minderer Qualität recycelt wird. Eine effizientere Rückgewinnung könnte das Glasproblem lösen. Auch die Konkurrenz um bestimmte Polymere und die Nutzung von Silber in Solarmodulen machen zirkuläres Recycling unerlässlich. Durch die Rückgewinnung dieser Materialien könnte die Solarindustrie ihre wirtschaftliche Stellung stärken und Engpässe vermeiden.

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