Ein Navigationsgürtel hilft Sehbehinderten ihr Ziel zu erreichen. Man gibt über eine App die Strecke ein, die man zurücklegen möchte, drückt auf «Start» und der Gürtel führt einen wie ein Kompass in die richtige Richtung. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) haben ein Kontaktierverfahren entwickelt, mit dem diese Orientierungshilfe wirtschaftlicher, umweltfreundlicher und komfortabler hergestellt werden kann.
Wenn man in eine Strasse abbiegen muss, vibriert der Navigationsgürtel der Firma Feelspace. Er signalisiert, in welcher Richtung man steht, und hilft so nicht nur draussen, sondern auch in geschlossenen Räumen bei der Orientierung. Dafür sorgen 16 Vibrationselemente, die rings um den Gürtel angeordnet sind.
Gewöhnlich werden Kontaktierungen gelötet. Das Forschungsteam hat für die Herstellung von E-Textiles ein Verfahren erschlossen, das bisher bei der Kontaktierung von Mikrochips verwendet wird: das Ultraschallschweissen. Damit können die Kontaktstellen deutlich verkleinert werden – die Kontaktierungen werden punktgenau fixiert. Beim Löten wird das Lötmaterial aufgeschmolzen und die Kontaktstellen werden erhitzt. Das heisse Lot zerfliesst, wodurch man einen grossflächigen Wärmeeintrag erhält. Durch das Fliessen des Lotes entstehen auch abseits der Kontaktstelle ungewollte Versteifungen, die vor allem bei E-Textiles die Funktion beeinträchtigen. Beim Ultraschallschweissen entsteht weniger Hitze und das Material wird geschont. Darüber hinaus hat das Ultraschweissen gegenüber dem Lötverfahren Vorteile für Gesundheit und Umwelt, da es kein Flussmittel benötigt.