Steigende Nutzung der Geothermie – Electrosuisse
23. Januar 2023

Steigende Nutzung der Geothermie

Die Wärmeproduktion aus der Geothermie nimmt in der Schweiz weiter zu. 2021 haben geothermische Systeme rund 4,6 TWh Wärme produziert – ein Plus von 15% gegenüber dem Vorjahr. Ein Grossteil der Produktion kommt aus Erdwärmesonden und oberflächennahen Grundwassernutzungen.

Die markante Zunahme der geothermischen Wärmeproduktion ist unter anderem auch auf den etwas kälteren Winter 2021 zurückzuführen. Mit 3378 Heizgradtagen lag das Jahr 2021 über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre (3207 Heizgradtage). Die gesamte Heizleistung aller geothermischen Anlagen in der Schweiz betrug im Jahr 2021 2,493 GW. Hiervon entfielen 83,4% auf Erdwärmesonden. Zur schweizweiten Heizleistung mit Geothermie trugen ausserdem bei: oberflächennahes Grundwasser (14%), Geostrukturen (1,3%), tiefe Aquifere (0,2%), Tunnelwasser-Nutzungen (0,1%), Thermalbäder (0,8%), direkte Nutzungen tiefer Aquifere (0,1%) sowie direkte Tunnelwassernutzungen (k. A.). Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Heizleistung 2021 um 4,3%.

Die produzierte Heizenergie aus geothermischen Anlagen betrug 2021 4596,9 GWh, wobei der Anteil der geothermischen und somit erneuerbaren Energie bei 74,4% lag. Der andere Teil der produzierten Heizenergie stellt den Stromanteil der Wärmepumpen-Systeme dar.

Die produzierte Heizenergie stammte mit einem Anteil von 96,4% hauptsächlich aus Systemen mit Wärmepumpen. Davon entfielen wiederum 85% auf Erdwärmesonden. Die weiteren geothermischen Wärmepumpen-Nutzungen teilten sich auf in oberflächennahes Grundwasser (13,1%), Geostrukturen (1,5%), tiefe Aquifer-Nutzung (0,3%), Tunnelwasser (0,1%) und tiefe Erdwärmesonden (0,1%).

Mit direkten Geothermie-Nutzungen ohne Wärmepumpen wurden 2021 insgesamt 166,8 GWh produziert, dies entspricht 3,6% der gesamthaft produzierten Heizenergie. Der grösste Teil der direkten Nutzung erfolgte über Thermalbäder (163,1 GWh). Daneben lieferte auch die Anlage Riehen einen Teil der Tiefen Aquifer-Nutzung direkt ohne Wärmepumpe (1,7 GWh). Beim Lötschbergbasistunnel wurde ein grosser Teil der geothermischen Wärme direkt ohne Wärmepumpe für die Fischzucht verwendet (2 GWh).

Entwicklung der geothermischen Energienutzung in der Schweiz

Entwicklung der geothermischen Energienutzung in der Schweiz (Quelle: Statistik der geothermischen Nutzung in der Schweiz, Ausgabe 2021)