Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2021 gegenüber dem Vorjahr um 6,3% auf 794’720 TJ gestiegen. Die Menschen heizten mehr, fuhren häufiger Auto und stiegen öfter ins Flugzeug.
Der Anstieg des Endenergieverbrauches um 6,3% ist hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen. Erstens sorgten die gelockerten Restriktionen zur Bekämpfung der Covid-Pandemie für einen generellen Anstieg des Energieverbrauchs. Zweitens trug die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kältere Witterung zu einer Zunahme des Verbrauchs der Energieträger, die zu Heizzwecken eingesetzt werden.
Die Anzahl Heizgradtage nahm um 15,3% zu. Leicht zugenommen haben ebenfalls Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauchs bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung, das Bruttoinlandprodukt, der Motorfahrzeugbestand und der Wohnungsbestand. Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauchs aus.
Treibstoffverbrauch leicht gestiegen
Die Auswirkungen der Covid-Pandemie zeigten sich 2021 insbesondere noch beim Treibstoffverbrauch. Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg im Vergleich zum Vorjahr zwar um 11%, beträgt aber immer noch weniger als die Hälfte des Verbrauchs von 2019. Der Benzin- und Dieselverbrauch stieg insgesamt um 1,6%. Die fossilen Treibstoffe machen ungefähr einen Drittel (29,3%) des gesamten Endenergieverbrauchs aus. Wie im Vorjahr reduzierte sich der Verbrauch der biogenen Treibstoffe gegenüber dem Vorjahr (-9,5%).
Verbrauchsanstieg von Energieträgern zu Heizzwecken
Die kalte Witterung führte zu einem deutlichen Zuwachs des Verbrauchs von Energieträgern zu Heizzwecken. Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht stieg um 10,9%, derjenige von Erdgas um 8,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls zu (+4,3%). Diese drei Energieträger machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (55,3%).
Die energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 3,6% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch: 1,5%). Der Verbrauch von Kohle nahm ebenfalls leicht zu (+1,1%). Es gab hingegen keinen Verbrauch von schweren Heizölsorten und der Verbrauch von Petrolkoks sank um 14,3%. Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering (<1%).
Verbrauchsanstieg auch bei den erneuerbaren Energien
Die kalte Witterung wirkte sich auch auf alle erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Die Verbräuche von Energieholz und Fernwärme stiegen um 16,4% und 9,7%. Ebenfalls stark angestiegen ist die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen (+17,7%). Der Verbrauch von Solarwärme blieb auf Vorjahresniveau. Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch betrug 11,8%.