Expert Talk: Matter und Leuchtstofflampenverbot – Electrosuisse
1. Februar 2023

Expert Talk: Matter und Leuchtstofflampenverbot

Der Stand der Dinge beim Matter-Standard

Auf dem Programm des Expert Talk vom 26. Januar standen Vorträge zu aktuellen Themen aus den Bereichen Haustechnik und Beleuchtung: die Einführung des Connektivitätsstandards Matter, der entwickelt wurde, um die Interoperabilität zu gewährleisten und die Kommunikation zwischen Smart-Home-Geräten verschiedener Hersteller zu verbessern, sowie das künftige Import- und Verkaufsverbot für Leuchtstofflampen.

Im ersten Vortrag gab Klaus Wächter, Standardisierungsmanager bei Siemens Schweiz AG, einen Überblick über die Situation etwas mehr als 100 Tage nach der Bereitstellung des Matter-Standards. Dieser wurde entwickelt, um die Interoperabilität zu gewährleisten und die Kommunikation zwischen Smart-Home-Geräten verschiedener Hersteller zu verbessern. Zwar kann Matter derzeit nur für bestimmte Gerätekategorien verwendet werden (Beleuchtung, Heizungs-, Klima- oder Lüftungssteuerungen, Schlösser, verschiedene Arten von Sensoren, Fernseher usw.), doch bieten einige Hersteller bereits neue Matter-Produkte an. Andere haben zunächst auf die Entwicklung eines Updates, einer Firmware oder eines Hubs gesetzt, der als Matter-Gateway fungiert, um die Kompatibilität von Matter-Produkten mit bereits installierten Produkten zu gewährleisten.

Klaus Wächter rät, bei der Einrichtung einer neuen Heimautomatisierungsanlage nur Matter-Produkte zu verwenden, um alle aktuellen und zukünftigen Funktionen nutzen zu können. Die Verwendung von Matter sollte in naher Zukunft auch für andere Gerätekategorien zugelassen werden (grosse Haushaltsgeräte, Staubsauger, Türklingeln, Kameras, verschiedene Sensoren, Energie- und Lademanagementsysteme usw.).

Das Verbot von Leuchtstofflampen

Im zweiten Vortrag wurde das bevorstehende Importverbot für Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen (CFL) thematisiert. Denn nach Glühbirnen, Quecksilberdampflampen, Halogenlampen und Energiesparlampen sind in diesem Jahr nun auch Leuchtstofflampen und -röhren an der Reihe, aus den Regalen der Geschäfte zu verschwinden. Was kann man also als Planer oder Verbraucher tun? Stefan Gasser, Geschäftsführer der eLight GmbH und aktives Mitglied der SLG (Schweizerische Licht Gesellschaft), stellte fünf Lösungen sowie deren Vor- und Nachteile vor: einen ausreichenden Vorrat an Leuchtstofflampen kaufen, diese durch LED-Röhren ersetzen, alte Leuchten auf LED-Leuchten umrüsten, Leuchten durch LED-Leuchten ersetzen (Retrofit) oder eine neue Beleuchtung planen.

Sein Rat: Entscheiden Sie sich nicht für eine der ersten vier Lösungen, bevor Sie nicht die Realisierung einer neuen Beleuchtungsanlage in Betracht gezogen haben, selbst wenn Sie zunächst einen Vorrat an Leuchtstoffröhren anlegen müssen, um sich die Zeit für eine sorgfältige Planung nehmen zu können. Nur so ist es möglich, eine effektive, effiziente und nachhaltige Beleuchtung zu gewährleisten, die viele Jahre lang Freude bereitet.

Die nächsten Veranstaltungen

Für diejenigen, die mehr über die Themen Smart Home und Beleuchtung erfahren möchten, wird das Swiss Lighting Forum, das dieses Jahr dem Thema «Licht und Energie» gewidmet ist, zum ersten Mal in Form von fünf vierstündigen Veranstaltungen in fünf verschiedenen deutschsprachigen Städten stattfinden, und zwar ab dem 28. Februar 2023.

Der nächste Expert Talk wird am 9. Mai 2023 stattfinden und dem Thema «Elektromobilität im öffentlichen Verkehr» gewidmet sein. Electrosuisse organisiert regelmässig weitere einstündige Online-Veranstaltungen, diesmal über Mittag: die E-Mobile Online Foren, die sich mit effizienter Mobilität und der damit verbundenen Infrastruktur befassen. Wie die Expert Talks sind auch diese für Mitglieder von Electrosuisse kostenlos.